Montag, 13. Juli 2015

Lesen und essen: Das vegane Kochbuch - Süßkartoffelquiche

Meinen Sommer verbringe ich auf dem Balkon, in den Gärten meiner Eltern, im Badesee oder in diversen Flüssen (In dreien, um genau zu sein. Die Agger ist sehr hübsch, man trifft wenige Menschen, dafür aber umso mehr Bremsen. Die Naaf ist noch viel hübscher, aber schweinekalt und voller Blutegel und die Sieg ist einfach rundum toll. Falls ihr mal vorbeikommt und Abkühlung braucht).

Dazwischen esse ich Erdbeeren, Heidelbeeren, Tomaten, Gurken, Melone, Schokolade und Bananeneiscreme. Abends überkommt mich allerdings ein ganz schrecklicher Heißhunger, ich habe dann aber wenig Lust, Herd oder Backofen anzuschmeißen.
Zum Glück (das ist jetzt Auslegungssache) kommen im Sommer aber auch Tage wie dieser heute vor; an denen es nicht so warm ist. Und an solchen Tagen backe ich Quiche. Quiche ist großartig für den Sommer, weil man sie gut vorbereiten und warm und kalt essen kann. Und wenn sie dann noch

Also: heute backen und warm essen und wenn´s dann ab Mitte der Woche wieder wärmer wird, abends nach einem sonnigen Tag kalt auf dem Balkon genießen :)


Das Rezept für diese Süßkartoffelquiche stammt aus Das vegane Kochbuch von Sandra Forster, das mir freundlicherweise vom Irisiana Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Zum Kochbuch später mehr, jetzt erstmal das Rezept!


Zutaten
(für eine 26er Springform)

250 g Mehl
170 g Margarine
350 g Seidentofu
1 EL Olivenöl
150 g Süßkartoffeln
2 Stangen Lauch
Salz
1 Msp. gemahlener Koriander
Muskatnuss
evtl. frischer Koriander


Für den Teig Mehl, Margarine, 50 g von dem Seidentofu und das Olivenöl miteinander zu einem geschmeidigen Mürbeteig verkneten und in Folie gewickelt mindestens eine halbe Stunde im Kühlschrank kühlen.

In der Zwischenzeit die Süßkartoffeln schälen und würfeln.

Den Lauch in dünne Scheiben schneiden, in kochendem Wasser kurz blanchieren und anschließend salzen.

Die Süßkartoffeln könnt ihr im gleichen Wasser, in dem ihr den Lauch blanchiert habt, kochen. Nicht das Salz vergessen! Die Süßkartoffeln sind gut, wenn sie noch bissfest sind.

Püriert den restlichen Seidentofu mit etwa der Hälfte der Süßkartoffeln, gebt Lauch und die restlichen Süßkartoffeln dazu und würzt die Masse mit Salz, gemahlenem Koriander und Muskatnuss.

Heizt euren Ofen auf 170°C vor.


Rollt den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Kreis aus, legt eine Springform mit Backpapier aus, legt den Teigkreis hinein, drückt ihn an den Seiten und am Boden fest und stecht den Boden mehrmals mit einer Gabel ein.

Backt den Boden ersteinmal für 15 Minuten blind, d.h. ohne Füllung.

Gebt anschließend die Füllung hinein und backt den Boden für weitere 20 Minuten, bis die Oberfläche schön golden ist.

Esst die Quiche noch warm oder lasst sie abkühlen, je nach Lust und Sonnenstand :)
Servieren könnt ihr sie mit frischem, gehackten Koriander.
Ich habe mal wieder keinen bekommen und habe deswegen aus Teigresten kleine Schmetterlinge ausgestochen, die ich zehn Minuten vor Ende der Backzeit auf die Quiche gelegt habe.


Was einem gleich auffällt, wenn man Das vegane Kochbuch von Sandra Forster in die Hand nimmt: es fühlt sich unheimlich gut an, ganz geschmeidig. Neben ihren eigenen Rezepten und denen diverser Gastköche gibt es einige Textbeiträge zum Thema Veganismus, u.a. von der mir sehr sympathischen Hilal Sezgin. Und es gibt Zeichnungen! Ich finde sie sehr putzig, der Mann sagt: gruselig. Entscheidet selbst:


Sandra Forster hat 2005 das erste vegane Restaurant in Deutschland eröffnet und 2009 das erste vegane Kochbuch herausgebracht. Zur Zeit betreibt sie u.a. das vietnamesische Restaurant "Charlie" und das Restaurant "Am Roecklplatz" in München, die jedoch beide nicht nur vegan sind.

Die Rezepte im Buch sind alles andere als Standard, und, was mir sehr gefällt, hier wird kaum versucht, schon bekannte Gerichte krampfhaft zu veganisieren. Sandra Forsters Rezepte sind kreativ und eigenständig vegan. Es gibt außerdem einige Rezepte aus ihren beiden aktuellen Restaurantprojekten, also authentische vietnamesische Küche und gehobene Alpenküche.

Unterteilt sind die Rezepte in Suppen, Vorspeisen, Salate, Pasta, Hauptspeisen, Desserts, Salsas und Chutneys; neben der Süßkartoffelquiche haben wir die Rohkostlasagne, den Wassermelonensalat und das Panna Coco ausprobiert, alles lecker, einfach zu machen, aber auch irgendwie aufregend und neu auf dem Teller :)

Für jemanden, der gerade erst mit dem (veganen) Kochen anfängt, ist Das vegane Kochbuch vielleicht etwas zuviel des Guten. Aber ein tolles Geschenk für alle, die gerne kreativ kochen, ob vegan oder nicht.

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