Samstag, 17. Oktober 2015

Meine frohköstliche Woche - Tag 6

Heute war der Tag ganz schön voll, ich habe zwar ausgeschlafen, aber danach korrigiert, korrigiert, korrigiert, in der Küche gewerkelt, ein Geschenk gemacht, Essen vorbereitet und abends kamen Freunde zum Pokern.


Das Essen

Zum Frühstück gab´s heute ganz klassisch einen grünen Smoothie, der ziemlich satt und zufrieden gemacht hat. Auf dem Bild oben seht ihr auch, wie wir unseren Feenstaub lagern: einfach zugänglich auf dem Tisch :)
Grüner Smoothie
2 Bananen
2 Orangen
1 Handvoll Blattspinat

Alle Zutaten mit 200 ml Wasser (oder Orangensaft) in einen Blender geben und mixen lassen, bis ihr eine schön geschmeidige Textur habt. Sofort stürzen!

Das Mittagessen bestand heute aus Obst und Obst und Obst, unter anderem Bananen, ein ganzer Granatapfel, mehreren Kiwis und zwei Äpfeln. Ich habe das alles so zwischendurch gegessen, begleitet von mehreren Macadamias.


Zum Abendessen gab es ganz klassich Guacamole und Gemüse. Das Rezept findet ihr hier. Die Reste der Guacamole habe ich dann noch großzügig mit den Pokerfreunden geteilt :) 


Was ich heute gelernt habe

Der Mann macht nicht mit bei meinem Rohkost Experiment, weil er der Meinung ist, die Menschheit habe nicht ohne Grund das Kochen erfunden. Tz. Aus diesem Grund habe ich mich heute mal schlau gemacht, welche Vorteile Rohkost hat.

- Beim Kochen wird ein Teil der Vitamine, Mineralien, Spurenelemente etc. in der rohen Nahrung zerstört, d.h. in den meisten Fällen ist rohe Kost reicher an Nährstoffen
- Rohkost beinhaltet keinerlei Konservierungsstoffe oder andere Chemikalien, die Textur, Aussehen etc. wie bei verarbeiteten Lebensmitteln verbessern sollen
- Rohkost hält schlank, da sie eine niedrige Kaloriendichte hat
- Obst und Gemüse sind voll von sekundären Pflanzenstoffen, die die Pflanze schützen soll und uns wiederum dabei helfen, die Zellen vor vorzeitiger Alterung zu schützen
- Rohkost enthält kaum Allergene wie bspw. Weizen oder Soja
- Rohkost ist nachhaltig, da keine Tiere dafür ausgebeutet werden müssen 
- Rohkost kann Krankheiten vorbeugen und sogar heilen

Soviel erst mal dazu. Klingt alles sehr gut.
Aber: gerade die letzten drei Punkte finde ich sehr problematisch. Erstens sind sehr viele Menschen auf Nüsse etc. allergisch und müssen dann zusehen, woher sie ihr Fett bekommen oder sich hauptsächlich von Avocados ernähren.

Womit wir schon beim nächsten Punkt wären; in meinen Augen ist Rohkost nämlich nicht unbedingt nachhaltig. Klar ist sie vegan und hat somit auf jeden Fall schonmal eine bessere Ökobilanz als jede omnivore Ernährung, aber: viele rohköstliche Rezepte verlangen nach exotischen Nüssen wie Cashew, Pecan und Macadamia, nach Avocados, Datteln, Feigen, Ananas und nach Gewürzen wie Zimt, Safran, Kakao. Wann habt ihr das letzte Mal eure Dattelpalme geschüttelt, um anschließend Energiebällchen draus zu machen? Eben. 

Und wo wir gerade von Palmen sprechen: was mich richtig auf selbige bringt, ist die Tatsache, dass viele Rohkost Bücher tatsächlich propagieren, Rohkost heile Krankheiten wie Krebs. 
Mag natürlich sein, dass eine rohköstliche Ernährung positive Effekte auf den Verlauf einer Krebserkrankung haben kann, aber diese Herangehensweise Betroffenen anzuraten und als einzig richtigen Weg und Messias der Krebsheilung anzupreisen, ist blanker Hohn. 

Versteht mich nicht falsch, ich finde rohköstliche Ernährung ganz toll und merke auch nach dieser so kurzen Zeit, dass sie mir wirklich gut tut! Aber wie bei allem im Leben finde ich es äußerst problematisch, ein Konzept als den Heilsbringer und Mittel gegen alles zu verkaufen. 

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