Gestern wollte ich eigentlich nur ganz flugs bei "meinem" Bioladen vorbeischauen, um die heißgeliebte Mandelmilch zu kaufen, da leuchtete mir das hier knallpink entgegen:
Ein neues Magazin über veganen Lebenswandel! Eigentlich lese ich lieber Zeitung und interessiere mich für Zeitschriften nicht die Bohne, aber nach kurzem Durchblättern der Rezepte habe ich sie mitgenommen. Und zu Hause direkt zwei Sachen ausprobiert, die beide sehr lecker waren :)
(... die ganz Ungeduldigen unter euch rollen jetzt einfach schonmal nach unten; dort findet ihr die Leckereien)
In dem Heft findet ihr neben einem ganzen Haufen Rezepte ein paar Artikel zu Menschen, die umgestellt haben (Christoph Maria Herbst ist Veganer, das war mir neu... ist das jetzt Tratsch?), Tipps, wie man seine Nährstoffe zusammenbekommt oder tierische Produkte durch pflanzliche ersetzt und Hinweise, in welchen alltäglichen Konsumgütern Tiere versteckt sein können. Dazu die unvermeidlichen Produktempfehlungen, aber auch gute Empfehlungen für einschlägige (Koch-)bücher.
Sehr gelungen an dem Heft finde ich die kleine Ideensammlung für einen veganen Tag; ideal für Einsteiger, die nicht so richtig wissen, was sie denn jetzt essen sollen. Außerdem gut finde ich den Leitfaden zu den gängigsten Vegan Siegeln, werde beim nächsten Einkauf mal darauf achten.
Weniger toll finde ich, dass Attila Hildmann (der in so einem Heft natürlich nicht fehlen darf) einfach nur ein paar olle Kamellen aus seinem vorletzten Buch zum Abdrucken zur Verfügung stellt, obwohl sein neues Buch nächsten Monat erscheint. Das wäre eigentlich die Gelegenheit gewesen, sich gütigerweise schonmal vorab über die Schulter schauen zu lassen.
Björn Moschinski (ihr seht schon, die üblichen Verdächtigen) hingegen zaubert für die vegan&bio einfach mal ein 5-Gänge-Menü aus dem Ärmel, das auf den Bildern schon zum Reinlegen aussieht (siehe oben). So macht man das!
Und jetzt will ich euch nicht länger auf die Folter spannen! Tataa: Walnuss-Möhren-Brot mit Möhren-Kichererbsen-Aufstrich! Rezept aus vegan&bio, leicht abgeändert von mir.
Zutaten
(für ein Brot)
1 Würfel Hefe
1 TL Zucker
2 TL Salz
200 g Möhren
150 g Walnusskerne
500 g Dinkelvollkornmehl
1 TL gemahlener Koriander
1 TL Kümmel
1 TL Fenchel
etwas Fett um die Form einzufetten
Es gibt tatsächlich Leute, die Kümmel für die Ausgeburt der Hölle halten. Wenn ihr solche zu Besuch erwartet, lasst den Kümmel im Brot lieber weg!
Löst die Hefe in 300 ml lauschigwarmem Wasser auf und gebt das Salz und den Zucker dazu.
Die Möhren waschen, schälen und grob raspeln, die Walnüsse knacken und die Kerne ein bisschen mit den Händen zerdrücken.
Möhren, Mehl, Walnüsse und Gewürze in das Hefewasser einrühren und alles gut miteinander verkneten, bis der Teig geschmeidig ist.
An einem warmem Ort zugedeckt gut 45 Minuten gehen lassen. Anschließend nochmal ordentlich durchkneten.
Eine Kastenform oder Brotform einfetten, den Teig hineingeben und einmal längs einschneiden.
Den Ofen auf 220° C vorheizen, den Teig nochmal eine gute Viertelstunde ruhen lassen.
Auf den Boden des Backofens eine hitzebeständige Schüssel mit etwas Wasser stellen und das Brot in den Ofen schieben. Nach einer Viertelstunde dreht ihr die Hitze auf 180° C runter und lasst das Brot noch weitere 45 Minuten drin.
Wenn es eine schöne Kruste bekommen habt, holt es raus, lasst es aus der Form purzeln und abkühlen.
Und weil Brot ohne alles ein bisschen langweilig ist, habe ich auch noch einen ganz famosen Brotaufstrich (ebenfalls aus der vegan&bio) dazugemacht :) Wieder ein bisschen abgeändert.
Zutaten
(für eine Schüssel voll)
300 g Möhren
2 EL Sesamöl
80 g Kichererbsenmehl
1 EL Sesammus (ich hab Mandelmus genommen)
2 EL ungeschälter Sesam
eine Biozitrone
Salz
Die Möhren waschen, schälen, in Stücke schneiden und im Sesamöl anbraten, damit sie weich werden.
Das Kichererbsenmehl zusammen mit 250 ml Wasser in einem anderen Topf kurz unter Rühren aufkochen, vom Herd nehmen und quellen lassen.
Die Schale der Zitrone abreiben.
Möhren, Kichererbsenbrei, Mandelmus, Sesam und abgeriebene Zitronenschale mit dem Pürierstab ordentlich durchmähen und mit Zitronensaft und Salz abschmecken.
Fertig! Aufs Brot! In den Mund!
Die vegan&bio ist übrigens schon am 15. Oktober erschienen, aber ich neige manchmal dazu, mit dem Kopf in den Wolken zu sein, auch, wenn ich im Bioladen herumwusel. Alles in allem finde ich die vegan&bio eine gute Mischung aus unterhaltsam, praktisch und informativ und freue mich schonmal auf die nächste Ausgabe vor :)
Die Webseite des Magazins findet ihr hier: veganundbio.de
Haha, du bist wohl auch kein Hildmann Fan? Ich jedenfalls gar nicht und ich find's auch total doof, dass er schon wieder den Vebu-Kochbuch des Jahres-Preis bekommen hat.
AntwortenLöschenIch bin eine ganz begeisterte Schrot&Korn-Leserin, über die vegan&bio hab ich schon gelesen, dass die Rezepte zwar toll, aber nicht besonders zahlreich sind. Ich hoffe auf die nächste Ausgabe und dass in ihr dann mehr Rezepte und weniger Hintergrundinfos drin sind (die finde ich immer ein wenig langweilig, vermutlich, weil ich schon so viel gelesen habe zu dem Thema ;-)), dann kaufe ich sie mir nämlich sicher. Das Brot und der Aufstrich klingen auf jeden Fall vielversprechend!
Im Gegenteil, ich bewundere Herrn Hildmann sehr für das, was er tut. Es ist schlichtweg genial, den Leuten zu sagen, "hey ich zeige euch wie man abnimmt und fit und schlank wird!" und ihnen wie nebenbei die vegane Ernährung unterjubelt. Mir ist völlig egal, warum jemand vegan isst, Hauptsache ist, dass er/sie es tut.
LöschenAußerdem finde ich seine undogmatische Herangehensweise super, das ist nämlich etwas, was mich an so Hardliner Veganern immer gestört hat und bei mir auch eher eine Trotzreaktion hervorruft à la "du kannst mich mal, ich trag meine Lederhandschuhe trotzdem, auch wenn ich jedes Mal dafür von dir angemacht werde."
Das finde ich bei ihm besser und handle selbst auch so, ich sehe es nämlich so: die einzige Person, vor der ich mich rechtfertigen muss, wenn ich mich nicht konsequent vegan verhalte, bin ich selbst. Und ich mache auch niemandem Vorwürfe, wenn er neben mir ein Schnitzel isst. Wenn ich gefragt werde, sage ich wie es ist und warum ich es für mich so halte. Ich sage dann auch, dass ich Veganismus für richtiger und besser halte als Fleischkonsum, auch auf die Gefahr hin, dass mein Gegenüber sich angegriffen fühlt, aber er hat ja gefragt ;)
Auf der anderen Seite sag ich den Veganern auch, dass ich meine Ledersachen gerne trage, aber keine neuen kaufe und dass ich sehr gerne Honig und Bienenwachs konsumiere, weil ich es gut finde. Und manchmal esse ich auch Käse. Oder Eis in der Stadt. Und bei Freunden esse ich auch vegetarisch, ich kann ja schlecht verlangen, dass mein gesamtes Umfeld plötzlich für mich seine Kochgewohnheiten umwirft :)
Und noch zu Herrn Hildmann: man muss ihm hoch anrechnen, dass er Veganismus "cool" gemacht hat. Vorher waren Veganer Linksautonome oder alte Müslimuttis oder so Reformhausesoteriker, sehr pauschal gesagt. Heute könnte meine durchgestylte Finanzberaterin vegan sein und kaum jemand würde sich wundern. Insgesamt ist einfach die Akzeptanz und das Interesse gestiegen und ich kann bei Aldi (!) Fleischersatzprodukte kaufen. All das finde ich ziemlich großartig :)
So, das war lang :)
LöschenDie Schrot&Korn lese ich eher unregelmäßig, weil ich meistens vergesse, sie mitzunehmen. Aber wenn, dann bin ich auch echt begeistert! Die vegan&bio ist schon eher so Richtung Lifestyle Magazin und Du hast Recht, dass da viel wieder aufgewärmt wird. Aber ich wurde z.B. gestern beim intensiven Lesen daran erinnert, mal wieder vermehrt Kerne und Nüsse zwecks Nährstoffversorgung zu essen ;)
Und ich werde sie sicher mal meiner Mutter oder so zum Lesen geben, die zwar kaum Fleisch isst, aber meinen langsamen Veganismus noch nicht so richtig nachvollziehen kann.
Und unser Brot ist schon fast aufgegessen, am dritten Tag!
Huhu!!
AntwortenLöschenIch habe heute mal beides nachgemacht und bin restlos begeistert!!!
Beim Brot hab ich nur eine klitzekleine Änderung vorgenommen, nämlich die, dass ich nur 100g Walnüsse und dazu noch 50g Leinsamen genommen habe. Ansonsten wie beschrieben und es schmeckt phantastisch, köstlich, einfach genial!!! Wird definitiv öfter gebacken!!!
Der Brotaufstrich war auch sehr lecker, aber ich denke, dass der Geschmack morgen noch viel besser sein wird, wenn alles ein bisschen durchgezogen ist. Beim nächsten mal werde ich aber vielleicht den Möhrenanteil etwas erhöhen...
Ich danke dir gaaaaaaanz doll für diese beiden Rezepte! Das Heft hätte ich mir eher nicht gekauft, daher gilt der Dank dir :)
Alles Liebe und herzliche Grüße
Jackie
Oh Jackie, das freut mich und ich bekomme sofort Lust, das Brot auch mal wieder zu backen! Viel Spaß mit dem restlichen Aufstrich morgen ;)
LöschenIch hab den Aufstrich auch mal mit noch einer halben Chili gemacht, war auch super!
Liebste Grüße
Elena
Ist das Sesamöl geröstet? Super Rezept!
AntwortenLöschenSuper Rezept, werde es direkt mal mitnehmen in unseren Urlaub in der Ferienwohnung Oberjoch Allgäu !Danke an dich.Lg Carla
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