Ein Geständnis: low carb gehört zu meinen Hasswörtern. Genau wie Bikinifigur. Oder auch low fat. Oder Diät. Oder light. Wir brauchen das alles nicht. Wir müssen nur gut essen, uns so viel wie möglich bewegen und ausgiebig schlafen und entspannen. Dann sind wir gut wie wir eben sind.
Wie auch immer: diese Pizza ist low carb, weil ich ausprobieren wollte, wie so ein Pizzaboden ohne Mehl schmeckt und er schmeckt total großartig! Low carb hin oder her.
Das Rezept für den Teig stammt aus dem famosen Blog von Juli. Sie veranstaltet zur Zeit übrigens ihr erstes Blogevent, dazu aber morgen mehr :)
Jetzt aber: die Pizza!
Die geheime Hauptzutat des Pizzabodens ist Blumenkohl (ja, wirklich!). Dazu kommt Kichererbsenmehl. Sachen gibt´s!
Zutaten
(für ein Blech)
für den Boden
500 g Blumenkohl
300 g Kichererbsenmehl
2 EL Leinsamenschrot
2 EL Hefeflocken
2 EL Olivenöl
1 Handvoll Kürbiskerne
Salz
für die Tomatensoße
6 große schöne Fleischtomaten
1 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer
Thymian
Rosmarin
Oregano
4 Knoblauchzehen
für die Käsesoße
80 g Mandelmus
1 TL Hefeflocken
1 Msp. Kurkuma
Salz
für den Belag
was ihr wollt! :)
z.B.: Veggiewurst, Zwiebeln, Frühlingszwiebeln, getrocknete Tomaten, Artischocken, Zucchini, Oliven, Frühlingszwiebeln, Tofu, Broccoli, ...
wir haben unsere Pizza belegt mit schwarzen Oliven, gelber Paprika und sehr vielen Zwiebeln :)
Den Backofen auf 180° C vorheizen.
Den Leinsamenschrot mit 4 EL lauwarmem Wasser vermischen und gut zehn Minuten quellen lassen.
In der Zwischenzeit könnt ihr euch den Blumenkohl vorknöpfen: gut waschen, abtrocknen und die Röschen vom Stamm schneiden. Anschließend mit Hilfe eines Pürierstabs (das dauert eine Weile und ist anstrengend, toll wäre natürlich eine Küchemaschine!) den Blumenkohl so lange bearbeiten, bis er pulvrig wird und so ungefähr wie Reis aussieht.
Blumenkohlreis, Kichererbsenmehl, den eingeweichten Leinsamen, Olivenöl, Hefeflocken, Salz (ich hab 1 TL genommen, ihr könnt gerne mehr nehmen, je nachdem, wie salzig ihr euren Pizzateig mögt) und die Kürbiskerne zu einem geschmeidigen Teig verkneten.
Den Teig zu einem Rechteck ausrollen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech bugsieren und zehn Minuten lang im Ofen vorbacken.
Für die Tomatensoße nehmt ihr die dicken Tomaten, ritzt sie an einer Seite mit einem scharfen Messer kreuzförmig ein und übergießt sie mit heißem Wasser. Zieht ihnen die Haut ab und hackt sie in kleine Stücke (vegane Küche kann so grausam sein!).
In einem Topf erhitzt ihr das Olivenöl und gebt die Tomaten, die Kräuter (Thymian, Rosmarin und Oregano), Salz und Pfeffer dazu. Den Knoblauch drückt ihr durch die Knoblauchpresse und gebt ihn ebenfalls in den Topf. Wenn ihr euch heute ein bisschen vornehm fühlt und überhaupt Wein im Haus habt, gebt einen Schuss Rotwein zur Soße :)
Lasst das Ganze bei geringer Hitze köcheln.
Die (falsche) Käsesoße ist flugs gemacht: mischt das Mandelmus, die Hefeflocken, Kurkuma und etwas Salz. Gebt so lange Wasser hinzu, bis euch die Konsistenz gefällt. Die Soße sollte nicht zu flüssig sein!
Jetzt wascht und schnippelt ihr noch euren Belag klein.
Holt den Pizzaboden aus dem Ofen, gebt die Tomatensoße und euren Belag darauf und zum Schluss die Käsesoße obendrüber. Anschließend kommt die Pizza nochmal für gut 15 Minuten in den Ofen.
Ich hab noch ein paar frische Oregano Zweige obendrauf gelegt, als Kontrast zu dem ganzen Gelb. Nicht nur, war die verwendete Paprika gelb, wir haben auch nicht an Käsesoße gespart :)
Guten Appetit ihr Lieben!
Sieht lecker aus! :)
AntwortenLöschenKichererbsenmehl ist low carb? Das wusste ich gar nicht, ich dachte immer, dass Hülsenfrüchte auch (viele) Kohlenhydrate hätten. Wie du siehst, ich kenne mich da null aus, denn low carb ist auch eines meiner Hasswörter. In deiner Liste fehlt mMn ja noch "clean eating", ich glaube, das ist so der neuste Trend, oder? ;-) Generell finde ich es total anstrengend, wenn um Ernährungsformen (egal welche) so ein Kult gemacht wird. Ich hab neulich bei youtube ein Video gesehen, bei dem eine Vloggerin über "Ernährungsformen als Religionsersatz" geredet hat, das fand ich echt gut. Ich hab oft das Gefühl, dass der Genuss-und Spassfaktor bei diesen ganzen Trends irgendwie verloren geht- und der ist (für mich) das wichtigste am Essen. (Mal abgesehen davon, dass meine Ernährung natürlich auch gesund und ausgewogen sein soll.) So, genug gelaberrhabarbert. ;-)
Ich wünsch dir ein schönes Wochenende und bin schon gespannt, mit welchem Serien-Cupcake du uns morgen beglückst.
Ich weiß nicht, wie die low carb Hardliner das mit den Hülsenfrüchten sehen, aber in meinem Kopf laufen sie unter "proteinreich" :D
LöschenClean eating finde ich jetzt gar nicht so schlimm, das kommt meinem Ernährungsverhalten schon recht nahe, glaube ich. Ich halte das ungefähr so: 80% gesunde Sachen, Nahrung im klassischen Sinne und 20% Naschereien, Sachen, die der Körper eigentlich gar nicht braucht. Und so richtigen Schrott esse ich selten bis gar nicht, Softdrinks z.B. Oder Candyriegel. Oder Junk Food vom gelbem M oder sonstwo. Da bin ich mir zu schade für :D
Aber Du hast natürlich Recht, manche übertreiben es völlig, und es wird wirklich manisch/religiös. Am schlimmsten finde ich Atkins. Das ist einfach nur schrecklich, aus jedem Blickwinkel betrachtet! Aber ich glaube, das machen heute kaum noch Leute.
Wobei es unter Veganer auch vereinzelt echt anstrengende Individuen gibt, die ihr ganzes Umfeld missionieren wollen. Wehe, ich komme im Winter in meinen geerbten Lederhandschuhen rein! Wehe! Ich bin da undogmatisch. Klar, finde ich es schön, wenn meine Essgewohnheiten andere dazu bringen, ihre eigenen mal zu überdenken. Aber ich spreche das Thema Vegetarismus/Veganismus NIE an, das sind immer andere. Denen erzähle ich dann aber auch brav alles :)
Machst Du auch bei Julis Blogevent mit?
Schönes Wochenende Dir!
Aaaaah, jetzt hab ich grad ganz viel geschrieben und mit einem Klick war alles weg. :(
AntwortenLöschenNoch mal in Kürze, was ich sagen wollte:
Nicht, dass wir uns da missverstehen, den Gedanken hinter "clean eating" finde ich eigentlich super. Ich würde sagen, dass ich mich auch ziemlich "clean" ernähre, nur dass das bei mir eher unter dem Begriff "gesund und natürlich" läuft. Und was nicht so ganz gesund ist, das ist dann zumindest "bewusst", ;-)
Hinter dieser "clean eating"-Geschichte steht aber, zumindest von dem, was ich so mitbekomme, noch mehr. Vor kurzem ist eine Website online gegangen, von Leuten, die auf instagram zum Thema "clean eating" ziemlich gehyptet werden und die verkaufen auf ebendieser Website Essens-/Entschlackungspläne, bei denen dann unter "möglichen Nebenwirkungen" "Schwindel, Heißhunger, Muskelkrämpfe, Schwächeanfälle" aufgezählt werden- da denke ich mir einfach nur "WTF???".
LG
Gourmande
Ui von diesem ganzen Quatsch wusste ich gar nix! Das hat dann auch nix mehr mit gesund und natürlich zu tun.
LöschenAhh, wunderschön sieht sie aus :) Da bekomme ich gleich wieder Hunger! Hach, ja, die ganze Sache mit dem "low carb" geht mir auch auf die Nerven. Und ja, letztens wurde ich auch darauf aufmerksam gemacht, das Kichererbsen wohl nicht so "low carb" wären. Schnickelfritz, denn sie sind, wie du auch sagst, meines Erachtens auch eher reich an Eiweiß. Und so ist es immer noch besser als den Teig mit Weißmehl zu backen :)
AntwortenLöschenLiebsten Dank für's Verlinken - famos ist immer gut :) - und ich bin schon ganz gespannt, was du für morgen vorbereitet hast :) Das wird bestimmt ein Cupcake der Extraklasse!
Einen wunderschönen Abend wünsche ich dir, meine Liebe♥
Kichererbsenzählerei ist das - höhö :D
LöschenÜbrigens sind es nicht so ganz Cupcakes geworden. Aber Du wirst schon sehen :)
Bonne soirée!
Elena, meinst du dunkles Mandelmus für die Käsesoße, oder weißes?
AntwortenLöschenHallo Christina!
LöschenHier schmeckt weißes Mandelmus besser! :)