Der Siebenbürge an sich isst zu jeder Mahlzeit Brot, mindestens einmal täglich Palukes und lässt in der Küche die Schuhe an. Diese erschreckend genaue Beschreibung stammt aus dem Mund der Frau meines Vaters. Die Gute ist weit gereist und äußerst gebildet; man kann hier also nicht von einer groben Pauschalisierung, sondern von einer scharfen Beobachtungsgabe ausgehen.
Wenn der Siebenbürge aber gerade mal keinen Palukes isst, gibt es sehr wahrscheinlich dieses Gericht: Grumpentock. Und was hier aussieht wie schnöder Kartoffeleintopf hat tatsächlich die Macht, sämtliche
Familienmitglieder, egal aus welcher Himmelsrichtung und Entfernung, an einen gemeinsamen Tisch zu bekommen. Grumpentock ist das
Gericht, das einstimmig von der gesamten Familie geliebt wird; Zitat
meines Cousins am Mittagstisch, der vollbeladen mit Pflaumenknödeln
(eine weitere Delikatesse meiner Oma) war: "Oma die Pflaumenknödel sind
super, aber eigentlich esse ich ja lieber Grumpentock."
Natürlich hat Grumpentock noch einen weiteren Vorteil: man kann die restliche Soße mit Brot aufnehmen. Das freut den Siebenbürgen!
Zutaten
(für vier Personen oder für zwei Personen an zwei Tagen; aufgewärmt schmeckt der Grumpentock sogar noch besser!)
5 Zwiebeln
etwas Sonnenblumenöl
7 große mehlig kochende Kartoffeln
je 1 TL getrockneten Schnittlauch, Paprikapulver, Petersilie, Sellerie und getrockneten, gemahlenen Knoblauch
2 EL Mehl
50 ml Sojasahne oder Hafersahne
Salz
Pfeffer
Die Zwiebeln schälen und in kleine Stücke hacken.
Das Sonnenblumenöl in einem großen Topf erhitzen und die Zwiebeln darin andünsten. Wenn die Zwiebeln glasig und weich werden mit 150 ml Wasser aufgießen und köcheln lassen.
Die Kartoffeln waschen, schälen, in nicht zu kleine Würfel schneiden und roh zu den Zwiebeln geben. Nochmal 150 ml Wasser aufgießen und das Ganze zum Kochen bringen.
Die Gewürze, Salz und Pfeffer dazugeben und die Kartoffeln bei mittlerer Hitze garen, bis sie durch sind.
Das Mehl und die Sojasahne zum Andicken dazugeben, nocheinmal kurz aufkochen. Die Soße sollte schön dickflüssig und nicht zu dünn sein. Ansonsten noch länger bei geöffnetem Deckel köcheln lassen.
Das Geheimnis dieses Gerichts ist das intensive Aroma der verkochten Zwiebeln, in deren Sud die Kartoffeln gekocht werden. Alles in allem eine ziemlich deftige Angelegenheit :)
Weil dieses Gericht eines meiner Kindheitslieblinge war und bis heute geblieben ist und meine Oma sowieso die allerbeste ist, nehme ich mit dem Grumpentock an Tamaras Blogevent Aus Großmutters Küche teil :)
Liebes Küchenmamsell,
AntwortenLöschenVielen lieben dank für deinen Beitrag zu meinem Event.
Liebe Grüsse
Tamara
Hallo Du,
AntwortenLöschendas Rezept gibt es im Westerwald auch, wird dort aber "Schmerischen" genannt und bringt auch die ganze Familie an den Tisch. Danke für die Vegane Variante. Einziger Unterschied ist das wir saure Gurken und Brot dazu essen.
Liebe Grüße,
Céline